Mittwoch, 14. April 2010

Kampf der Titanen



Es war endlich soweit: Kampf der Titanen läuft. Ein Film auf den ich mich sehr gefreut habe, weil es griechische Mythologie und Special Effects vereint. Zwar liebe ich die uralt Herkules-Filme oder Sindbad, aber ein absolut moderner Film in 3D ist auch ne Erfahrung wert.

Fangen wir mit den guten Sachen an: Die Effekte waren sehr cool. Super animiert und absolut lebensecht. Kampfszenen sind durch die Handkamera super in Szene gesetzt und meines Erachtens warend die Kostüme auch realistisch. Außerdem fand ich die Darstellung der meisten Wesen sehr interessant und kreativ. Zum Beispiel die stygischen Hexen, rechts in dem Bild.
Und damit war's dann auch schon mit Lob. Wer den Film noch sehen will oder ihn gut fand, sollte hier am besten aufhören zu lesen.

Die tollen Effekte und Animationen sind leider durch die 3D-Technik zerstört worden. Während des Kampfes gegen Riesenskorpione habe ich die Brille absetzen müssen, da es für mich so aussah, als würde der Skorpion in weiter Ferne stehen und die Krieger direkt vor meiner Nase. Und dann sind sie alle umgefallen, weil das weit entfernte Monster sie getroffen hat. Es hat rein gar nicht von der Perspektive gepasst. Man merkt stark, dass der Film ursprünglich nur für 2D gedacht war. So hätte ich ihn ursprünglich auch gesehen, aber es wird ja nur in 3D gezeigt.
Sam Worthington habe ich in "Terminator- Die Erlösung" und "Avatar" als hervorragenden Schauspieler kennengelernt. Hier war ich leider von ihm (oder seiner Rolle?) sehr enttäuscht. Es fing mit seinen untrainierten Käsebeinen als Fischer an und hörte mit seiner mittleren schauspielerischen Leistung allgmein auf. Er hat selber gesagt: "Man ist nur so gut wie sein Gegenüber" (Einfach gut aussehen. 04/2010) und von daher schließe ich darauf, dass er mit vollanimierten Gegnern in der Bluebox nicht agieren kann. Schade.

Außerdem ist der Film in sich nicht schlüssig gewesen, was dadurch kommt, dass sie viele viele griechischen Mythen zusammengebastelt haben, um was actionreiches zu kreiren.
Und hier liegt mein Hauptkritikunkt: Was zum Geier haben sie aus den wunderbaren griechischen Vorlagen gemacht?
Da der Film ein Remake von dem "Kampf der Titanen" aus dem Jahr 1981 ist, habe ich mir die Story des originals angesehen. Die ist zwar auch nicht perfekt nach den Mythen, aber jedoch wesenlich enger daran, als das jetztige Hollywoood-Desaster.

Ich versuche einzelne Aspekte näher zu beleuchten:

1. "Kampf der Titanen". der Titel spricht von Titanen. Soweit wir Bescheid wissen sind diese die Geschwister der Götter und von diesen nach einem Aufstand in die Unterwelt gesperrt worden. Unter ihnen befand sich unter anderem Kronos oder Koios, Hyperion, Phoibe oder Thethys (nicht zu verwechseln mit Thetis, der Muter von Achill). Keine dieser Personen taucht auch nur namentlich in dem Film aus. Warum also dieser Titel? Vielleicht weil die Menschen gegen die Götter einen Auftsand proben? Wer weiß.

2. Perseus: Perseus ist ein bekannter Held der griechischen Welt und seine bekannteste Tat ist das Köpfen der schlangenköpfigen Medusa und das Retten der nackten angeketteten Andromeda. Gut, das hat er in dem Film auch gemacht. Auch ist er als Kind von einem Fischer aus einer Kiste im Meer gerettet worden. Aber da hört die Ähnlichkeit auch wieder auf. Perseus wurde laut Mythos von Danae geboren, die von Zeus schwanger wurde. Sie war so schön, dass sie von ihrem Vater, der Angst hatte, dass Zeus sich an ihr vergeht, in einen Turm gesperrt. Dort ist der Gott jedoch in Form von goldenem Regen hineingelangt und vergnügte sich mit ihr. In dem Film ist die Mutter auch Danae, jedoch ist sie verheiratet mit dem Anführer des Menschenaufstandes und Zeus lag bei ihr in Form ihres Mannes um damit eine Warnung zu an die Menschen zu geben. (Exkursion "Percy Jackson": In diesem Film, bzw. der Bücherreihe, ist Percy, Reinkarnation von Perseus der Sohn von Poseidon.)
Weiterhin hat Perseus in dem Film die ganze Zeit seine halbgöttliche Abstammung verleugnet. Er wollte als Mensch gegen die Götter und dem Krake kämpfen. Im Mythos war ihm immer bewusst Halbgott zu sein und er arbeitete damit und war kein bockiger Fischer.

3. Adler: Zeus flog in dem Film häufig in der Gestalt seines Tieres, des Adlers umher. Lustigerweise war dies ein Weißkopfadler, welcher nur in Amerika und Kanada vorkommt. Für Griechenland oder allgemein den mediterranen Raum hätte ich einen Steinadler gewählt.




4. Jinns: Während des Kampfes in der Wüste mit den Riesenskorpionen kommen den Helden Jinns zu Hilfe. Sie sollen halbe Menschen und halbe Holzirgendwas sein. Wenn ihnen etwas stirbt, dann ersetzen sie es durch Holz. Mir war diese Mythenwesen überhaupt nicht aus der griechischen Welt bekannt und habe recherchiert. Jinns im griechischen Raum sind sie, wie fast überall, geisterartige Wesen und Formen von Dämonen. Jedoch sind sie nicht sichtbar und in unerklärlichen Dingen wie Blätterrauschen, Alterung etc. zu finden. Wie kann ein körperloses Wesencauf einmal ein Wüstenbewohner mit Magiekenntnissen und selbstexplodierenden Herzen werden?


5. Io: Eine meiner liebsten Mythen. Io war laut Überlieferung eine wunderschöne Nymphe, die natürlich von Zeus genommen wurde, das sah Hera und wollte sie umbringen. Jedoch hat Zeus Io in eine schneeweiße Kuh verwandelt. Nach Jahren wurde sie wieder zurückverwandelt, aber konnte nur noch muhen. Da sie nach einer langen Reise in Ägypten war, blieb sie dort und wurde später als Göttin vereht. In dem Film hat sie den Zorn eines Gottes, wer weiß man nicht, auf sich gezogen une sie wurde mit ewiger Jugend bestraft. Sie folgt Perseus auf seine Reise und kämpft an seiner Seite. Was für ein Blödsinn. Natürlich ist sie in dem größten Augenblick der Romantik gestorben, um am Ende des Films wiederzukehren.

6. Pegasus: In der Mythologie kämpft dieses geflügelte Pferd an der Seite, bzw. unter, Bellerophon gegen die Chimäre und Amazonen. In dem Disneyfilm ist es ein Freund von Herkules und in diesem Film ist es das Pferdchen von Perseus. Er trifft auf einer Wiese eine Herde weißer Pegasusse (ist es nicht eigentlich ein einmaliges Pferd?) und sieht auch diesen Black Beauty mit Schwingen. Nach dem Tod Ios kommt Pegasus angeflogen und zusammen fliegen sie zum Krake, um ihn zu töten. Das Pony hat hier nichts verloren. Abgesehen davon, dass Reiten eine Erfindung in späterer Zeit ist (in der Illia wird erwähnt, dass Amazonen reiten und dies den Kriegern noch nicht bekannt ist. Die Illia spielt vor Perseus).


7. Medusa: In dem Film wird die Vorgeschichte Medusas erzählt. Sie sei so schön gewesen, dass sich Poseidon in sie verliebte, aber sie wollte nicht und bat im Tempel Athenes um Hilfe. Doch sie wurde nicht erhört und in dem Tempel von Poseidon vergewaltigt und weil Athene dass so eklig fand in ein Mischwesen aus Mensch und Schlange verwandelt. Nur der Oberkörper und der Kopf sid menschlich, Körper und Haare sind schlangenhaft. Ihr Blick lässt Männer zu Stein erstarren. Jedoch kann sie Frauen nichts antun. Nun lebt sie in der Unterwelt.
Laut Mythos ist Medusa die einzige sterbliche und menschenähnliche Gorgone unter ihren zwei Schwestern. Weil sie so schön war, hat sich Poseidon in sie verliebt und sie hatten ein Techtelmechtel, dummerweise nur im Tempel der Athene, die sie zur Bestrafung in die Gestalt ihrer Schwestern verwandelt hat (Schlangen als Haare) und ihr Blick lässt Männer zu Stein werden. Wo sie wohnt ist nicht näher beschrieben. (eine der Hesperiden -Wächterinnen des Goldenen Apfels- heißt ebenfalls Medusa).

Mehr will ich nicht in die Thematik des Films und der Mythologie reingehen. Aber das sind die Sachen, die mir während des Filmes aufgefallen sind.

Es gibt aber noch eine ungeantwortete Frage: Was soll diese Eule eigentlich? Sie wird kurz von Perseus in die Hand genommen und er fragt: "Was das ist?" Die Eule flattest mechanisch mit den Flügeln und rollt die Augen. Er legt sie zurück und sie taucht nicht mehr auf. In dem alten Film jedoch, wird diese Eule von Hephaistos hergestellt und sie kämpft an Perseus' Seite. Ein Hinweis auf den alten Film? Ein misslungener Lacher? Oder geschnittene Szenen?


Kurz und knapp ein Resüme: Wer Action und guten Sondtrack haben will, sollte bei 2D reingehen. Wer griechische Mythologie mag sollte es lassen.

1 Kommentar:

  1. Hi Ypsiloon,

    netter Blog den du da betreibst. Ja, ja, die Eule aus "Clash of the titans". Die Szene im Film mit der Eule, war nur ein kleiner Sidekick auf den Originalfilm von 1980. Damals fand man den Film zwar tricktechnisch (!!!) sehr gelungen, störte sich allerdings arg an der Eule, welche man nicht zu unrecht, als eine Huldigung an Star Wars (R2D2) ansah.

    Im übrigen halte ich auch den Originalfilm für gelungener, denn mehr (geschichlichere-) Story und weniger 3D Action wären wohl besser gewesen.

    Viele Grüße und Glückauf:

    Moggel

    zeitsonde.blogspot.com

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